Die
Rattenruine war einst wohl ein großes öffentliches Gebäude
gewesen. Vielleicht eine Stadthalle oder so etwas. Im Erdgeschoss
betraten sie eine große Eingangshalle, zur Rechten und Linken
führten weite Flure tief ins Innere des Komplexes. Die Decke lag
heute jedoch auf dem Hallenboden, man konnte zwei Etagen hinauf
schauen. Einfache Schreibtische hingen halb über den Rand und
drohten bei der kleinsten Erschütterung in die Tiefe zu fallen.
Viele dieser Schreibtische lagen auf dem Hallenboden, zerschellt und
mit Moosen überwuchert. Sie hatten schon während früherer Besuch
alles aus den Schubladen ausgeräumt was nützlich sein könnte. Zum
größten Teil handelte es sich dabei um Papier, Bleistifte und
anderen Bürokram. Eine Treppe führte in die oberen Stockwerke. Es
gab auch einen Lift aber dieser funktionierte natürlich nicht mehr.
Früher hatten sie viele Tage damit zu gebracht ihn zu reparieren,
bis Cola in einem alten Buch gelesen hatte, dass sie ohne Strom keine
Chance hatten.
„Da
vorne ist eine“, zischte Ro. Er deutete mit einem Kopfnicken in
eine Ecke, wo sich ein Rattentier hinter einem großen Topf
verkrochen hatte in dem eine tote Pflanze schimmelte.
„Die
ist okay, denke ich“, flüsterte Cola.
Das
Tier beobachtete sie mit starrem Blick, machte jedoch keine Anstalten
auch nur eine Kralle zu krümmen. Sie durchquerten die Halle bis zur
Treppe und stiegen hinauf. Unter ihren Sohlen knarzte der Schutt und
hallte im Raum wieder. In der ersten Etage schauten sie hinunter. Das
Rattentier starrte jetzt zu ihnen hoch, hatte sich ansonsten aber
nicht bewegt. Der Flur, der früher zu den Bürotürmen Zugang bot,
lag nun unten in der Halle. So konnten sie diese Etage nicht
betreten. Nicht, dass sie es nicht schon einmal versucht hätten,
leider stürzte Cola bei diesem Versuch und verstauchte sich den Fuß
und seitdem wagten sie es nicht mehr. Ro hatte sich damals mit dem
Rücken an die Wand gedrückt und bewegte sich seitwärts an ihr
entlang, auf dem letzten Stückchen Flur, dass noch übrig war, es
war weniger Platz als auf einem Fenstersims. Er hatte Cola zugerufen
ihm zu folgen und ihn einen Feigling genannt bis Cola es ihm
nachmachte. Das ging schnell schief, Cola kam nicht einmal einen
Meter weit. Zu seinem Glück türmte sich der Schutt unten in der
Halle Meter hoch, so, dass er nicht allzu tief fiel.
„Ähm,
lasst uns weiter gehen“, sagte Ro verlegen.
Sie
stiegen weiter hinauf bis zur zweiten Etage in der der Flur noch
begehbar war. Die Türen zur Linken führten ins Nichts, ein Stück
weiter gab es nicht einmal Türen. Sie gingen in eines der Büroräume
zur Rechten. Sie hatten hier sauber gemacht und den Raum zu ihren
Treffpunkt umgestaltet. Früher konnten sie die Türe sogar
abschließen aber Tiara hatten den Schlüssel verloren. Immerhin
hatte Ro einen Schlüssel für den Schreibtisch und so verstauten sie
ihre Fundsachen, die sie auf ihren Erkundungstouren fanden, dort ein.
„Wer
will Cola?“, fragte Ro. Er nahm drei Flaschen aus der Schublade und
stellte sie auf die Tischplatte.
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