Christchurch. Reaktor der Fusion. Die Sonne verging am Horizont. Aten.
„Sollten wir einander verlieren, keine Sorge, wir sind im selben Aufzug.“
Aten hörte Rauschen von Stimmen in seiner Welt.
„Aba wir verlierns nicht“, sagte er zu leise, als das sie ihn hören konnten. Er würde selbst darauf Acht geben müssen, dachte er.
„Beeilung, jetzt!“
Es gab keine eigene Beeilung, nur die der Masse. Und sie trieb zu schnell dahin, man konnte keinen eigenen Gedanken fassen. Aten fürchtete überrannt zu werden, die ersten Flecken auf der Haut hatte er mit Sicherheit schon.
„Aten, keine Sorge, gehe mit, gehe mit!“
Seine Hand verlor die Hand seiner Eltern. Sie waren noch kurz zu sehen und dann nicht mehr aber dann noch einmal kurz und dann wieder nicht mehr und sie waren fort.
„Ma!“
Nein, sie waren verschluckt. Er wollte sie erreichen, irgendwo dort waren sie aber er musste mit gehen, er musste mitgehen, weil sonst er verloren war.
„Junge! Steig auf den Karren!“
Ein Mann auf einem Eselkarren. Er hatte eine Glatze und ihm fehlte ein Ohr.
„Junge, steig auf, steig auf!“
Aten kletterte auf den Karren. Hier saßen schon andere. Sie halfen ihm hinauf und machten etwas Platz für ihn und eine alte Frau lächelte zu ihm.
„Habe keine Angst“, sagte sie nur.
„Hab keine Angst“, sagte er zu leise, als das sie ihn hätte hören können.
Die Kuppel der Halle hing über ihnen. Der Esel zog sie durch die Mitte auf das Tor zu. Dahinter sollten die Aufzüge sein, die in den Orbit sie bringen würden.
„Was für ein Ende, was für ein Ende“, schrie jemand und darum deutlich zu hören und weil ganz in der Nähe. Aten blickte sich um.
„Greift die Flucht, Menschen! Eure letzte Chance euch zu verkriechen vor dem Zorn des Alls!“
Das Tor.
„Greift die Flucht, Menschen!“
Das Schreien wurde undeutlich. Aten kniff die Augen zusammen, weil es hell wurde, auch wenn schon der Abend kam. Die Sonne konnte immer heller sein, als jedes Licht auf der Erde. Denn sie hatten die Halle verlassen und das Abendrot stach ihnen in die Augen. Weit draußen auf einem Feld thronten die Aufzüge zu den Sternen auf einer Bühne aus Metall.
„Un scheiß dich nich imma so ein, eh!“
12 Menschen befanden sich auf dem Karren. Alt und Jung. Aten hörte nur Sätze und kannte keinen Zusammenhang.
„Was geschieht nun?“
„Sie werden uns rein lassen, so verstand ich es, als sie mit mir am Haupttor sprachen.“
„Du willst imma was bessres gsagt haben, du Aschfahler!“
„Du glaubst? Oder du weißt? Was meinst?“
„Verstehstu mich? Du muss dich beeilen, verstehstu mich?“
Jemand am Kommunikator am Handgelenk. Ein älterer Mann mit seiner Frau und andere. Menschen hatten zu jeder Zeit viel zu reden aber wenig zu sagen, dachte Aten. Und das hatte mal sein Opa gesagt, als er entschieden hatte nicht mit zu kommen.
„Du könntest noch viel vor dir haben“, sagte er zu Aten, „du musst also besser mit gehen, oder?“
„Yay!“
Die Bühne hatte eine höhere Höhe als es vom Weiten her den Anschein gehabt hatte. Plattformen, so groß wie Stadien, beförderten die Massen hinauf.
„Sicher kann man sich nicht sein, nein, woher auch?“
Menschen redeten.
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