Crisin
wurde am 16. Oktober 4826 im Sektor Windhuk in Namibia geboren. Ihre
Mutter arbeitete in der Botschaft in der Abteilung für
Mars-Angelegenheiten. Ihr Vater schrieb viele Bücher über die
Geschichte der Kolonisation des Mars und deren Terraformation.
Mit
6 Jahren wurde Crisin in die Engel Alice Grundschule im Sektor
Windhuk eingeschult und blieb dort bis zu ihrem 10. Geburtstag.
Aufgrund der immer stärker werdenden Schwankungen des irdischen
Magnetfeldes nahmen ihre Eltern sie wieder von der Schule und gaben
ihr Unterricht von Zuhause aus, da sie jeder Zeit bereit sein
mussten, die Erde zu verlassen.
Crisin
erfuhr erst einige Tage vor Aufbruch davon, dass ihre Eltern vor
hatten die Erde für immer zu verlassen. In den letzten 3
Tagen musste Crisin an einem Seminar teilnehmen, der sie auf den
Start des Weltraum-Aufzugs vorbereiten sollte.
Beim
Landeanflug auf Arche 016 bekamen die Passagiere letzte Anweisungen
und Crisin einen Rucksack der eine Flasche Wasser und drei Behälter
mit Toast enthielt. Es hieß, sie würden einen weiten Weg gehen
müssen, bevor sie ihr neues Zuhause erreichten.
Durch
die runden Fenster zu beiden Seiten der Fähre konnte man einen Teil
der Erde erkennen. Sie sah aus wie immer, war
jetzt aber nur noch so groß wie eine Erbse.
Die
Fähre befand sich über dem Raumhafen von Arche 016. Der
Bordcomputer versuchte die Geschwindigkeit der Geschwindigkeit der
Arche genau anzupassen.
Bald
bewegte sich die Fähre mit der selben Geschwindigkeit wie die Arche
und sank immer weiter herab.
Der
Raumhafen unter ihnen befand sich in der Mitte der Arche in einem Tal
aus intelligenten Metall. Im Boden dieses Tals hatten sich Löcher
gebildet und aus ihnen ragten Gebilde heraus, die Ähnlichkeit mit
Wolkenkratzern hatten, welche mit Antennen und Satelliten-Schüsseln
übersät waren.
„Die Arche ist so gewaltig,
dass sie eine eigene Schwerkraft hat die spürbar ist. Unsere Fähre
wird gerade von der Schwerkraft der Arche zu Boden gezogen“,
erklärte einer der Männer in weißer Uniform. „Da die Schwerkraft
im Gegensatz zur Erde sehr gering ist, werden wir sanft auf dem Boden
aufkommen.“
Crisin
hätte sich beinahe gemeldet, wie in der Schule. Sie wollte wissen,
wie sie alle in das Innere des Welt-Zylinders gelangen wollten, wenn
sich der Zylinder mit hoher Geschwindigkeit drehte. Stattdessen
kratzte sie sich am Kopf und blieb still. Später stellte jemand
anderes genau
diese Frage.
„Das ist nicht einfach zu
beantworten“, begann der Mann in Weiß.
„Der
Welt-Zylinder ist in der Mitte über mehrere Kilometer weit viel
dünner – dort beträgt der Durchmesser bloß 10 Kilometer. In
diesem Bereich befindet sich ein Ring der still steht – er umfasst
diese dünnere Stelle der Zylinder-Welt.
Wir
werden diesen Ring besteigen und dieser wird beginnen sich zu drehen,
bis er die selbe Dreh-Geschwindigkeit hat, wie die Zylinder-Welt
selbst – auf diese Weise entsteht im Ring G1, genau wie in der
Zylinder-Welt und wir müssen einfach nur auf der anderen Seite
aussteigen.“
Erdzeit:
22104836 Archenzeit: 01010000
Die
Fähre landete auf einer Plattform. Diese Plattform bewegte sich in
die Tiefen der Arche hinab und über ihnen allen schlossen sich
gewaltige Luken. Die Plattform bewegte sich durch einen Tunnel, als
die Passagiere die Fähre verließen.
Crisin
hatte eine Maske auf die sie mit Luft versorgte. Sie spürte einen
Druck in den Ohren, so, als befände sie sich auf einem sehr hohem
Berg.
Die
Plattform verließ den Tunnel und blieb knapp unterhalb einer
gewaltigen Decke hängen. Abgesehen von der Decke über den
Passagieren, befanden sie sich nun in vollkommener Dunkelheit. Es
schien keinen Boden zu geben und auch keine Wände. Nur ein leises
Surren war zu hören, wie von Zahnrädern oder Ketten.
An
der Decke waren Schienen angebracht die bei der Plattform anfingen
und sich im Dunkel verloren. Dann sahen sie aus weiter Ferne ein
Licht auf sich zu kommen.
„Das ist die Linie, die uns
zum Ring transportieren wird.“
Das
Licht entpuppte sich als Einschienenbahn. Sie stoppte neben der
Plattform und die Leute in weißen Uniformen halfen
den Passagiere hinein.
„Beeilen sie sich, bitte,
wir erwarten in wenigen Minuten die nächste Fähre.“
Crisin
setzte sich neben ihren Vater. Ihre Mutter saß eine Sitzreihe
weiter. Die Bahn fuhr zurück in die Richtung aus der sie gekommen
war.
Aten
saß in der selben Reihe auf der anderen Gangseite neben seiner
Mutter. Diese filmte
anscheinend das Geschähen im Inneren der Bahn, da sie ihren Kopf
langsam von links nach rechts bewegte und dann eine Frau fokussierte,
die ziemlich erschrocken drein blickte und kränklich aussah.
Aten
schaute hinaus in die Dunkelheit. Er fragte sich, wie lange man wohl
fallen würde, wenn man sprang. Er vergaß, dass Schwerelosigkeit
herrschte.
„Gut“, kam es aus einem
Lautsprecher, „sie können jetzt ihre Sauerstoffmasken abnehmen, in
der Linie können sie normal atmen.“
Die
Leute nahmen ihre Masken ab.
Voraus
tauchten einige Lichter auf. Ein kleiner Frachter flog an der Bahn
vorbei, der einige Container geladen hatte. Die Einschienenbahn fuhr
in einen kleinen Bahnhof ein und blieb stehen – Luken schlossen
sich hinter ihnen.
„Sie
können die Linie gleich verlassen – beachten sie bitte, dass
Schwerelosigkeit herrscht, bewegen sie sich umsichtig und langsam“,
kam es aus dem Lautsprecher. „Diese Station befindet sich direkt am
Übergangs-Ring. Da es noch
einige Tage dauert, bis wir alle Bewohner in die Arche gebracht
haben, werden sie Quartiere beziehen und solange warten müssen bis
alle da sind. Erst dann erfolgt der Übergang.“
Die
Passagiere erhoben sich aus ihren Sitzen und schwebten zu den
Ausgängen der Bahn. Crisin half ihrem Vater aus dem Sitz.
„Das überlebe ich nicht“,
sagte jemand in der Nähe.
Aten
zog sich von Sitz zu Sitz vorwärts und seine Mutter folgte ihm,
wobei sie noch einmal den Innenraum der Bahn genau beäugte. Dabei
stieß sie sich einmal zu feste weg und flog bis zur Decke wo sie
sich den Kopf stieß.
„Hör auf zu filmen“,
flüsterte Aten.
Sie
grinste nur.
„Hast du die Landung im
Kopf?“, fragte ihr Sohn dann.
Sie
nickte.
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