Diese
Straße führte über ein Stück des Sees welcher eine Talsperre war
aber Egid wusste den Namen nicht. Am Freibad blieb er kurz stehen.
Durch ein Loch in der Hecke konnte er die Wiese des Freibades sehen –
keine Menschenseele – doch was ihn noch mehr verblüffte war, dass
überall noch Badetücher, Sonnenschirme und Taschen herum lagen.
Wieder merkte er die Stille um ihn herum aber dieses Mal machte sie
ihm richtig Angst. Etwas Schlimmes musste passiert sein. Ein
Atomkraftwerk ist in die Luft geflogen, kam ihm der Gedanke. Aber er
wusste nicht, ob es irgendwo in der Nähe ein solches Kraftwerk
überhaupt gab.
Er
begann zu laufen. Der Weg nach Hause lag zum größten Teil noch vor
ihm. Er wollte so schnell wie möglich wieder zurück. Wieso ging er
heute auch so weit weg? Auch darauf konnte er sich keine Antwort
geben. Wohl wanderte er gerne weite Wege, vor allem in den Ferien,
aber er konnte nicht mit Sicherheit sagen, dass er am heutigen Tag
überhaupt aufgebrochen war.
Jetzt
rannte er unter Bäumen die Schatten spendeten. Am Ende des Weges
konnte er die Hauptstraße erkennen. Dieser musste er dann bis zur
Niels-Bohr-Straße folgen und diese wiederum führte ihn geradewegs
in sein Dorf zurück.
Bald
jedoch musste er außer Puste stehen bleiben und verschnaufen. Nur
kurz und dann ging er weiter – mitten auf der Straße, es kam ja
doch kein Auto.
Die
Bäume hörten zu seiner Linken auf, die Sonne brannte wieder auf
seinen Kopf. Er ging auf der rechten Straßenseite, um noch hin und
wieder etwas Schatten ab zu kriegen. Links waren Felder und dort
graste eine einzelne Kuh, die ihn kauend ansah, als er vorbei lief.
Schließlich
erreichte er die Niels-Bohr-Straße und begann wieder zu rennen.
Teilweise wieder unter Bäumen und teilweise an weiten Feldern
vorbei, bis er das Dorf vor sich sehen konnte.
Und
Rauch! Irgendwo im Dorf brannte es! Egid hatte Seitenstiche und
humpelte mehr als er rannte. Dann sah er den Wagen seiner Mutter vor
dem Haus stehen und ihm wurde etwas leichter im Bauch. Es war eines
der ersten Häuser, wenn man im Dorf ankam, vielleicht hatte sich die
Katastrophe nur im Ortskern ereignet.
Gekrümmt
vor Schmerz ging er durch den Vorgarten, machte die Haustür auf und
ging ins Haus. Im Flur setzte er sich auf den Boden und schnappte
nach Luft.
„Mama?“,
rief er.
Keine
Antwort. Aber er hörte Schritte.
„Was
ist hier eigentlich los?“, rief er.
Jemand
kam die Treppen herunter und er erkannte an den schweren Schritten,
dass es nicht seine Mutter war. Ein schwarzer Mann stand plötzlich
vor ihm im Flur, ein Afrikaner vielleicht aber ein sehr schwarzer
Afrikaner. Seine Hautfarbe beeindruckte Egid aber nicht so sehr wie
die Rüstung die er trug. Wie eine zweite Haut aus Stahl umgab sie
den Rumpf und die Beine des Mannes. Er sah aus wie eine Kreuzung
zwischen Mensch und Roboter. An seinem kahlen Kopf hafteten mehrere
flache und längliche Plättchen dessen Ränder unter die Haut
gewachsen zu sein schienen.
„Ich
bringe dich an einen anderen Ort“, sagte er mit monotoner Stimme.
Egid
wirbelte herum und stürmte wieder aus dem Haus.
„Halt!
Ich werde alles erklären.“
Egid
sprang über den niedrigen Zaun in den Garten des Nachbarn. Dort
hämmerte er mit beiden Fäusten gegen die Türen.
„Frau
Schichels!“
Niemand
antwortete, es rührte sich nichts. Er rannte auf die Straße und ihr
entlang und immer weiter davon. Bis zum Ende der Straße, die sich
hier weit gabelte. Rechts waren nur Felder und kaum Möglichkeiten
sich zu verstecken, so rannte er hechelnd nach links, weiter an
Häusern vorbei und an Autos.
„Hey!“
Etwas
Buntes tauchte auf. Er sah es nur aus den Augenwinkeln aber es
bewegte sich und es hatte eine Stimme. Egid blieb stehen und sah in
die Richtung. Ein Mädchen stand dort in der Einfahrt zu einem großen
Haus.
„Komm
her“, zischte sie.
Egid
blickte zuerst die Straße runter mit der Angst der Robotermensch
würde dort irgendwo auftauchen, dann lief er zu dem Mädchen
herüber. Er keuchte noch als er versuchte ihr zu erklären, dass er
verfolgt wurde.
„Was?“,
fragte sie.
Egid
warf wieder einen Blick auf die Straße. Aber er hatte den Mann
anscheinend abgehängt.
„Ein
Typ - er wollte mich mit nehmen. Er war in unserem Haus und – meine
Mutter, er hat ihr vielleicht etwas getan -.“
„Ich
weiß“, unterbrach ihn das Mädchen, „hör zu! Das sind Soldaten,
ich glaube, wir wurden angegriffen – vielleicht sind es auch
Terroristen, ich weiß nicht. Aber sie haben Waffen mit denen sie die
Menschen verschwinden lassen können – einfach so!“
Egid
starrte sie nur an. Er begriff nichts.
3 Kommentare:
vieleicht was fröhliches ?
schreib selbst etwas fröhliches. ich mag es lieber spannend.
Ok,,,,, Fröhlich. hab geschrieben
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