Freitag, 16. Dezember 2011

Dienstag, 29. November 2011

In deinem Raum


In deinem Raum
bewegen sich Gedanken
eingehüllt in Seide.
Du malst auf den Boden
mit weißer Kreide
deine Gefühle in Zeichentrick.
Um zu verstehen
bindest du mit einem Strick
deine Logik an sie.
Dann suchst du lange
findest leider nie
den Sinn im Ganzen.

Dienstag, 22. November 2011

Otto trinkt


Otto trinkt Wodka
Otto trinkt Wodk
Otto trinkt Wod
Otto trinkt Wo
Otto trinkt W
Otto trinkt nichts mehr
Otto liegt unterm Tisch

Donnerstag, 17. November 2011

Spitzohr

Kirk:"Ist Ihnen etwas über die Leber gelaufen?"
Spock:"Offen gestanden, ich war ehrlich enttäuscht über den etwas diffamierenden Kosenamen 'Spitzohr', Captain. Ich find ihn ziemlich vulgär, unter Ihrem sonstigen Niveau."
Kirk:"Ich nehme es zur Kenntnis, Mr. Spock. Wenn ich mal wieder in so eine Lage komme, werde ich sie rehabilitieren. ... Dann nenn ich Sie 'Langohr'."

('Der alte Traum')

Mittwoch, 16. November 2011

Hörr Iglus

Immer schön weiter machen!


„Was willst du tun, Mensch?“
„Ich werde einfach weiter machen.“
„Hast du nie daran gedacht aufzugeben?“
„In jedem Moment, ja.“
„Und du willst einfach weiter machen?“
„Ich mache weiter, ja.“
„Warum? Warum gibst du nicht auf?“
„Weil das genauso beschissen ist, wie nicht aufgeben.“

Freitag, 4. November 2011

JanKat

Loria und Kartan - Supermagier ^^ (DS)

...


Loria schien über die Wiese zu schweben, sie gar nicht zu berühren, als sie Kartan gegenüber trat. Ihr langes Haar wehte im Wind, legte sich auf ihre Schultern, Strähnen strichen durch ihr Gesicht, Strähnen wickelten sich um ihre dünnen Arme. Ihre Augen hatte sie geschlossen, so entspannt, als würde sie tief schlafen.


Kartan kniete, seine Hände umschlossen sein Schwert, sein Blick zu Boden gerichtet. Er schien in einem Gebet vertieft zu sein. Seine kurzen Haare bewegten sich nicht, sie waren wie zu Stein erstarrt und auch sonst verweilte Kartans Körper in einem solch regungslosem Zustand, dass man sich unweigerlich fragte, ob er überhaupt noch am Leben war.


Loria hob ihren Kopf gen Himmel und gleichzeitig öffnete sie ihre Augen. In genau dem selben Augenblick rührte sich auch Kartan. Langsam erhob er sich und die Erde begann sogleich zu vibrieren und am Himmel bildeten sich Wolken.


Etwas Unsichtbares entstand. Man sah es nicht aber man spürte es am ganzen Körper. Eine Energie entwickelte sich aus dem Nichts und lies einem die Haare zu Berge stehen. Dieses Etwas war nicht richtig, es war nicht natürlich, das Gefühl kam auf, das Tor zur Hölle aufgestoßen zu haben, mit Dingen zu spielen die es nicht gab, einen Menschen erschaffen zu haben, die Naturgesetze geändert zu haben.


Loria und Kartan standen im Mittelpunkt. Sie verbanden diese Welt mit einer anderen, um gegeneinander zu kämpfen und mit Dingen zu töten die jede mögliche Vorstellungskraft sprengten.


Kartan riss sein Schwert in die Höhe, in der Bewegung erhitzte sich das Metall, glühte rot auf und fing in einer funkelnden Explosion Feuer. Loria schrie auf, machte einen Schritt rückwärts, griff mit beiden Händen in die Luft, weit über sich und zog, so schien es, einen gewaltigen Wirbelsturm aus dem Nichts der zerstörerisch auf ihrer Handfläche zu warten schien. Um die beiden herum tobte es wie auf der Oberfläche eines Sterns. Der Wind riss Blätter und Sand mit sich, das Feuer verbrannte sie im Flug, Bäume entwurzelten und der Boden glühte wie Magma.


Kartan schleuderte sein brennendes Schwert wie eine Peitsche seiner Gegnerin entgegen. Es verwandelte sich im Flug zu fließendem Feuer, wie brennendes Wasser. Loria entließ im selben Moment ihren Sturm in die Freiheit und beide Elemente verschmolzen zu einer Gasschleuder die fortwährend eine Explosion nach der anderen in den Raum warf. Das Gebiet um sie brannte in fliegendem Feuer und der Erdboden hob ab. Schutt und kochende Asche flogen durch die Luft.


Jeder rannte um sein Leben, selbst Howanko konnte hier nichts ausrichten...

Freitag, 28. Oktober 2011

Orangen-Tee







Gedanken (10)

Wenn alles möglich wäre, dann müsste auch etwas unmöglich sein - es müsste alles möglich sein und gleichzeitig alles unmöglich - es ist immerhin alles möglich. Wieso auch nicht? Manchmal ist es möglich durch eine Glasscheibe zu rennen und manchmal nicht. 


Und wahrscheinlich kann man sogar beides zugleich.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Folgen einer Explosion

Das Erste was Du spüren wirst, ist ein intensiver Fluss von Photonen direkt nach der Explosion bei dem 70 bis 80% der Energie einer solchen Bombe freigesetzt werden. Die Folge sind Verbrennungen bis dritten Grades, die keinen schönen Anblick bieten. Du wirst bemerken, dass diese Verbrennungen die ersten Opfer fordern werden, solltest Du nicht zu ihnen zählen. 
Als nächstes wirst Du die sich mit Überschallgeschwindigkeit ausbreitende Druckwelle erleben, die Du bereits sehen wirst, bevor du sie hörst. Diese Druckwelle walzt alles nieder. 
Darauf folgt die Überdruckphase, die sich anfühlt, als seist Du mehrere hundert Meter unter Wasser. Dieser Druck nimmt langsam ab und wird durch die von einem umgekehrten starken Windstoß begleitete negative Überdruckphase abgelöst. Diese Umkehr wird durch die Luft erzeugt, die zurück strömt, um das durch die Explosion erzeugte Vakuum zu füllen. 
Schließlich normalisiert sich der Raumdruck wieder. Doch Du bist dann noch lange nicht in Sicherheit! Brände, die durch elektrische Leitungen ausgelöst werden lassen die Trümmer entzünden und verwandeln die Welt um Dich in ein Flammenmeer. 
Solltest Du der Apokalypse dennoch entkommen sein, wirst Du dich mit den mittelfristigen Nachwirkungen plagen müssen: Wulstnarbenbildung und Netzhautblastome. Genetische oder erbliche Schäden können noch bis zu 50 Jahre nach der Atomexplosion auftreten.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Die Art

Zwischen den Massen, inmitten von Klassen

der Normalen, die der grauen Realität verfallen

auf Umwegen, über lieber unbelebten Straßen

in lichtschwachen Ecken, zurücklegend weite Strecken

in ständiger Flucht vor der Überzahl der anderen Art

zwischen zwei Welten, die beide als Real gelten

unerkannt in dem Chaos dieser Welt in der sie nicht leben

leben sie.

Montag, 3. Oktober 2011

Der Geisterzug


Als ich wach wurde lag ich auf dem Boden und gefrorenes Gras kitzelte meine Nase. Mir war sehr kalt da ich bloß ein langes Nachthemd an hatte. Dazu wehte eine eiskalte Brise von vorne. Ich lag direkt neben einer Schiene und die Schienen, so sah ich, endeten nicht. Ich hatte meinen Kopf gehoben, das frostige Gras klebte am Nachthemd, als ich mich steif aufzusetzen versuchte. Meine Muskeln fühlten sich an, als hätte mich jemand aus einem fahrenden Zug gestoßen. Und in dem Moment als ich auf die Knie kam und wankend das Gleichgewicht zu halten versuchte hörte ich das Rollen von Stahl auf Stahl. Die Bahn kam!

Ich drehte mich, immer noch versteift, nach hinten um. Der Zug kam näher und die drei Lichter am Führerhaus wurden größer und erhellten mich – man würde mich sehen können. Ich versuchte auf die Beine zu kommen die ich kaum noch spürte. Mit den knöchernen Armen stützte ich mich am harten Erdboden ab und drückte mich auf. Ich machte einige unsichere Schritte rückwärts in halb gebeugter Haltung, um nicht nach hinten auf den Rücken zu fallen. Das Klackern donnerte im nächsten Augenblick an mir vorbei und eine Melodie der Elektrizität lies mein Trommelfell vibrieren. Ich schnappte tief nach Luft, um zu schreien, als mich in nächster Sekunde das Bremsgeräusch zusammenfahren lies. Die Bahn hielt!

Der letzte Waggon rollte an mir im Schritttempo vorbei, dann stand alles still. Ich hob meine kalten Füße nacheinander über den Schienenstrang und setzte sie vorsichtig auf die Planke dazwischen. Humpelnd bewegte ich mich dann auf die offene Türe zu durch die ich über eine Sprossenleiter gelangte und schließlich im hintersten Waggon stand – im Warmen. Es befand sich niemand hierin und so humpelte ich einige Schritte durch den Gang und lies mich erst einmal in eins der Sitze nieder. Meine Füße hob ich aufs Sitzpolster und zog die Beine eng an meine Brust. Meinen Kopf legte ich auf den Knien ab und schloss meine Augen...

Mit einem Ruck setzte sich die Bahn wieder in Bewegung und ich schreckte aus einem Minutenschlaf auf. Oder ist mehr Zeit vergangen? Draußen war es dunkel und ein violettes Licht erhellte die Tundra in der ich wach geworden bin. Mein Körper war bereits einigermaßen aufgetaut aber jetzt taten mir alle Finger und Zehen weh – sie brannten geradezu, als würden sie im Feuer schmoren. Dennoch fand ich die Kraft mich näher ans Fenster zu schieben und hinaus zu blicken. Ein groteskes Panorama bot sich mir dar, obgleich es nichts außergewöhnliches daran gab, abgesehen von dem violetten Licht, welches vom Vollmond oben am Himmel auszugehen schien.
Der Zug rollte durch eine Wüste aus Geröll und vereinzelten Sträuchern. Am Horizont, aber meilenweit weg, waren kantige Berge zu sehen und dahinter schien eine Metropole den Himmel zu erhellen. Das eigentlich komische war jedoch, dass diese Tundra kein Ende zu haben schien. Die Berge weit am Horizont wollten nicht vorbei ziehen und dem Zug voraus schienen die Schienen im dunklen Himmel zu verschwinden und... hatte ich diesen verkümmerten Baum nicht schon vor einer Minute vorbei rauschen sehen?

Ich wischte den Tropfen mit dem Ärmel von der Nase und stand auf. Ich musste jemanden fragen, wo es eigentlich hin ging. Im Grunde war es bedeutungslos, da ich nicht mal wusste wer ich eigentlich bin. Dennoch, vielleicht würde ich mich erinnern können und ich musste, denn was auch immer passiert ist, freiwillig habe ich mich nicht aus dem Zug geschmissen, um eine Nacht bewusstlos in der Tundra zu verbringen.
Ich schob die Tür zum vorletzten Waggon auf, ging durch den kleinen Zwischenraum und machte die nächste Schiebetüre auf. Hier war es noch einmal so warm, wie im Letzten. Ich spürte sofort meine Lebensgeister zurückkehren und die Schmerzen in den Gliedmaßen ließen nach. Doch auch dieser Waggon schien leer. Es rührte sich nichts. Mir kam die Frage, warum man sich nicht um mich kümmerte – immerhin fand man mich in einem erbärmlichen Zustand vor und hielt extra für mich? Die Bahn wurde langsamer!

Ich nieste laut und eine Menge Perlen flogen durch die Luft, alle, wie aus einer Kanone geschossen und der Luftwiderstand ließ sie wie eine Wolke aussehen. Ich runzelte die Stirn – die kleinen Perlen sanken wie durchsichtige Fallschirme zu Boden – dann machte ich einen Schritt zurück. Ein komisches Gefühl der Panik stieg langsam in mir hoch. Es passierte etwas, doch ich wollte... ich traute mich nicht zu erfahren, aus welchem Grund ich dieses Gefühl plötzlich hatte. Um mich begann es zu vibrieren, die Sitze begannen zu knarren und des Zuges Gerüst ächzte bedrohlich. Die Panik war in meinem Hals angekommen und schnürte mir den Zugang zu den Lungen ab, während mein Atmen immer flacher und schneller wurde. Und die Bahn neigte sich zur Seite!

Ich fing an zu schreien, verlor den Stand unter den Füßen und im Fall versuchte ich mich zu drehen. Der Waggon fuhr mit knapp 40 Grad Neigung an einem Abgrund vorbei und ich setzte dem noch eins Drauf indem ich mit meinem Gewicht auf die Scheibe knallte und mir die Lippen aufschlug – das Glas hielt stand. Unter mir sah ich dunkle Tannenwälder in hundert Metern Tiefe. Ich krallte mich am Kopfpolster des Sitzes am Fenster fest und schrie weiter. Ich schrie, bis mir die Luft ausging und die Panik drückte mir immer noch die Luftzufuhr ab und mein Herz hatte bald mehr Sachen drauf, als jedes Auto auf der Autobahn. Dann kam es noch schlimmer – das Glas bekam Risse. Ich konnte meine Arme nicht vom Sitz lockern , sie waren zu Stein erstarrt, genau wie meine Beine. Der Riss zog sich mit einem Mal, so schnell wie ein Blitz, quer durch die Scheibe und entlang der Linie wurde das Doppelglas weiß. Ich schrie weiter. Dann nahm die Neigung langsam wieder ab und zunächst bemerkte ich es nicht. Ich hatte die Augen geschlossen und bereit den Sitz den ich umklammerte mit in den Tod zu nehmen, wenn es sein müsste. Irgendwann spürte ich Sonnenlicht auf meinem Gesicht und blinzelnd öffnete ich meine Augen wieder. Die Bahn fuhr wieder durch die Tundra, als hätte es den Abgrund nie gegeben!

Es war Tag. Die Sonne schien mir durch das kaputte Fenster in mein Gesicht. Ich tupfte mir mit dem Kragen meines Nachthemdes die Lippen ab. Sie waren ziemlich geschwollen, aber wenn das Blut nicht wäre würde es sicher scharf aussehen. Da erinnerte ich mich sogar an einen Jungen aus meiner Klasse... aber, dass ist eine andere Geschichte und wird wahrscheinlich nicht erzählt werden.
Ich dachte ja bis zu dem Zeitpunkt, der Waggon wäre leer, jedoch hatte ich mich getäuscht. Ich hörte nämlich eine Papiertüte rascheln. Hatte ich etwa jemanden übersehen? Ich stand auf und schlich durch den Gang zwischen den Sitzen zurück, wobei ich jede Sitzgruppe gründlich inspizierte, als suchte ich nach einem Unsichtbaren. Derjenige war aber keineswegs unsichtbar und zu meiner Erleichterung ein freundlicher, alter Mann. Er kramte mit einer Hand in einer Tüte mit gebrannten Mandeln und hielt in der anderen ein Prospekt mit einer großen Überschrift: „Die Bahn“!

Ich räusperte mich.
Wieso schreien sie so?“, fragte er, ohne auf zusehen. „Man könnte meinen, sie sind in Lebensgefahr.“
Ich sah ihn eine Weile an. Seine Stimme erinnerte mich an die meines verstorbenen Opas auf dessen Beerdigung ich noch vor kurzem war. Und als ich nicht antwortete fuhr er fort, nachdem er eine fette Mandel aus der Tüte gefischt hatte.
Was sehen sie mich so an? Kennen wir uns?“
Ich schüttelte den Kopf. Fettige blonde Strähnen fielen mir vor die Augen – ich strich sie angewidert weg und versuchte sie vom Kopf zu reißen, als mir schnell klar wurde, dass es meine eigenen waren. Ich atmete, erschrocken starrte ich den Alten an, immer noch meine Haare in der Faust haltend. Sein Blick traf meinen.
Sie sind komisch, wissen sie das?“
Ich nickte langsam und schüttelte dann heftig den Kopf.
Nein, ich....“ Er lies mich nicht ausreden.
Verstehst du was von Biologie, mein Kind?“
Ein Ruck des Zuges lies mich in den Sitz fallen.
Nein, ich....“
Verstehen sie nichts von Biologie?“
Doch, ich... ich....“
Er lies sein Prospekt sinken.
Ja, was denn nun?“
Er hob die Augenbrauen und blickte meinen Hals an, oder etwas, dass dort war. Meine Hand schnellte herauf und fuhr am Hals entlang. Ich konnte nichts ungewöhnliches ertasten und der alte leckte sich die Lippen, was mich auf einen anderen Gedanken brachte.
Du hast da Blut, mein Kleines“, schnarrte er und lies die Tüte mit den Mandeln sinken.
Ich hab mir meine Lippen... ich hab... ich....“ Er erhob sich halb und seine Augen waren fest an meinem Hals fixiert.
Bewege dich bitte nicht“, flüsterte er und langte mit beiden Armen nach mir und ich schrie schrill auf -

Ich warf mich zur Seite, halb in den Gang raus und rammte ihm meine Füße mit Wucht ins Gesicht. Er lies ein Knurren das aus seinen Tiefen kam vernehmen, gefolgt von einem Schmerzensschrei. Er taumelte, sich das Gesicht mit beiden Händen bedeckend, gegen das Fenster hinter ihm und sank jammernd zu Boden. Ich rappelte mich in der Zeit auf und hechtete auf allen Vieren den Gang lang bis zum Durchgang in den nächsten Waggon. Ich schob sie halb auf und zwängte mich in den Zwischenraum. Hier hatte der Boden ein Loch und ich war dabei durch zu fallen. Ein letzter Schrei noch – instinktiv versuchte ich mich auf den Rücken zu drehen, zog meinen Hals zwischen die Schultern und wurde in die Höhe gerissen. Der Schaffner der Bahn!

Was zum Teufel fällt dir ein, da rein zufallen?“
Er hatte mich beim Kragen gepackt und hielt mich nun auf seiner Augenhöhe hoch. Ich hing an seiner Pranke, wie ein Kätzchen im Maul seiner Mutter. Und sein großes Gesicht guckte streng und wartete meine Antwort ab.
Ich wo- wollte da nicht rein fallen, eh- ehrlich nicht“, stammelte ich und lies mich hängen.
Mit seiner anderen Hand öffnete er die Türe zum ersten Waggon hinterm Zugwagen und mich in seiner Pranke weit von sich haltend, wie ein abscheuliches Tier, betraten wir eine völlig andere Atmosphäre. Hier schauten mich mindestens ein Dutzend Augenpaare an und der Raum war erfüllt von flüsternden Stimmen und dem Geruch von gebratenem Fleisch. Musik spielte aus den Lautsprechern an der Decke und von irgend woher hörte man sogar ein fröhliches Lachen.
Schaut!“, kündete der Schaffner, „Das hier, habe ich soeben am Stadttor gefunden.“
Ein Junge in meinem Alter lachte auf.
Kann man es braten? Da sind bloß Knochen dran!“
Mein Herz begann zu rennen und ich bat eine höhere Macht an, dass sie machen sollte, dass es nur ein Scherz war, dass sie machte, dass sie nicht gegessen werden würde.
Stell sie doch mal auf dem Boden ab“, sagte der Junge dann.
Der Schaffner lies mich los und ich fiel hin und schlug mir die Knie auf. Aber ich stand sofort wieder auf, auch wenn es in meinen Gelenken hörbar knackte.
Wo kommst du her?“, fragte der Junge. Eine alte Frau in einem grauen Mantel und einer verwelkten Rose im dauergewelltem Haar nickte begierig.
Ja, ja, wie bist du her gekommen, erzähl!“
Ich blickte die Zwei mit großen Augen an.
Ich weiß gar nicht... ich lag in der Tundra“, murmelte ich vor mich hin und machte eine Bewegung hinter mich, um zu zeigen wo ich ungefähr herkam.
Wie bist du gestorben?“, fragte der Junge mit einer Stimme, als müsste er deutlicher werden. Ich hörte ihn nur noch dumpf...

Mittwoch, 14. September 2011

Wie braun du doch warst ^^

Der Kollege war schon braun und sah nicht mehr aus, 
als würde er es noch schaffen. 

Aber dann erholte er sich plötzlich, 
nachdem ich ihm einen besonderen Platz bastelte. ^^

Samstag, 10. September 2011

DS - Das Ende


Das Ende entwickelte sich zäh zu einem neuen Anfang. Niemanden würde es wundern, wenn er die wahre Geschichte der letzten Tage vor der neuen Zeitrechnung kennen würde.
Diese letzte Geschichte beginnt an einem Wintertag kurz vor einem großen Fest, dass viele Millionen Menschen damals feierten. Es herrschte Krieg auch wenn in dem kleinen Dorf Kommern in dieser feierlichen Zeit nichts davon zu spüren war. Es hatte sogar etwas geschneit und die vielen Lichter die an die Häuser gehängt wurden, um sich besser in die richtige Stimmung versetzen zu können, sahen von dem Hügel hinter dem Dorf sehr schön aus.
Nur die Nachrichten trübten das Glück der Menschen hier. Immer wieder hieß es, dass eine weitere Stadt vernichtet wurde, dass viele Menschen durch giftige Nervengase umgekommen sind oder dass irgendwo in der Nähe ein Ausnahmezustand ausgerufen werden musste, weil sich die Bevölkerung gegen die Regierung erhob. Neben den Nachrichten trübten auch die Wettervorhersagen die feierlichen Tage. Schon eine Woche lang konnten die Menschen in Kommern und der Umgebung nicht aus dem Haus da radioaktiver Regen fiel.
An diesem Tag berichtete die Sprecherin im Fernsehen von einem Vergeltungsschlag. Das bedeutete soviel wie, dass ein Land Atomwaffen auf ein anderes Land abgefeuert hatte und das angegriffene Land mit Atomwaffen zurück feuerte. Es erinnerte an ein Spiel in dem man versuchen musste soviel vom Land seines Gegners zu zerstören wie möglich. Doch zu dieser Zeit gab es kaum noch etwas zum zerstören auf der Erde denn es war bereits alles hinüber und kaum zu reparieren. Die Menschen aber lebten irgendwie weiter.

Bis zu eben diesem letzten Tag der alten Welt.

Niemand, so schätzt man heute, hatte auch nur die leiseste Ahnung was passierte, als es dann auch schon vorbei war und das Leben auf der Erde um unzählige Millionen in die Vergangenheit befördert wurde. Die wenigsten sahen wohl etwas am Himmel – einen Feuerball aus dem nichts auftauchen – die meisten aber nur einen Lichtblitz bevor ihre Körper auseinander gefegt wurden und zu weniger als Asche verbrannten.
Eine Welle, die man vom Weltraum aus sehen konnte, walzte einmal um die Erde und zersetzte das Angesicht unseres Planeten für immer. Was zurückblieb war eine teils brennende, graue Kugel die sich einfach weiter drehte.

Wieso war dies dennoch nicht das Ende des Menschen? Vielleicht, weil wir den Kakerlaken mehr ähneln, als wir jemals zugeben würden – denn auch einige Kakerlaken hatten dieses Inferno überlebt. Zusammen mit den letzten 36 Überlebenden tief unter der Erde in einem stinkendem Verließ.

Sonntag, 4. September 2011

Epic Trance Techno - Deadline

Die Entdecker trieb wie ein zerfressenes Stück Holz auf den Gasriesen zu. Wie ein Punkt vor einer unendlichen Scheibe aus Kaffee und Milch. Drei Monde warfen ihre Schatten auf das Gebräu aus Gasen.

Samstag, 20. August 2011

Weltraum-Krankheit

Im Orbit des Uranus. Ich lasse mich treiben.
Berliner mit Zuckerguss. Im Logbuch schreiben.
Beobachte das Wetter. Es stürmt seit Jahren.
Im Cockpit habe ich es netter. Bald muss aus der Ferne die Sonne strahlen.
Keine Menschenseele sonst da. Ich bin alleine hier.
Das ist mir klar. Ich sehne mich nach einem Tier.
Ein Mensch wäre wie Fantasy. Wozu an jemanden denken?
Irgendwie... kann ich mich nicht ablenken.
Ein Asteroid ganz klein. Er kreuzt meine Bahn.
Das finde ich fein. Mal sehen, ob ich drauf landen kann...

Mittwoch, 17. August 2011

Es ist halt so wie es ist

Für die meisten Menschen ist die Zeit in der sie Kind oder Jugendlicher sind die einzige Zeit in der sie die "Erwachsenheit" hinterfragen bevor sie von ihr schleichend eingenommen werden und sie schließlich aus Bequemlichkeit nie wieder in Frage stellen.

Samstag, 13. August 2011

Ojoj und ihr Fahrrad


Ojoj hatte sich verfahren. Ihr Fahrrad lag neben ihr im Gras. Den Reifen fehlte die Luft und ihr fiel das Atmen schwer. Etwas weiter unter einem Baum lagen die letzten Tiger in diesem Gebiet und Ojoj gehörte nun dazu. Sie hatte keine Lust mehr auf zu stehen und weiter zu gehen. Sie hatte Angst zurück auf die Straße zu kehren und ein Wagen anzuhalten. Mit einem freundlichen Ehepaar in die nächste Stadt zu fahren oder mit einer Familie die aus dem Urlaub zurück kam. Sie wollte nicht zurück in die Stadt.
Das Licht dort blendete sie und tat ihr in den Augen weh. Die Geräusche hallten in ihren Ohren und machten sie verrückt und unfähig klar zu denken. Die vielen Augen ließen sie klein und kleiner werden. Sie drangen in ihren Geist ein. Jedes von ihnen verlangte etwas von ihr, brauchte was und jedes von ihnen wusste von Augenblick zu Augenblick immer mehr über Ojoj, als sei sie aus Glas. Das Verlangen nach immer mehr Dingen, nach immer mehr Licht und Geräuschen und immer mehr Menschen machte ihr Angst und sie wollte nicht. Sie hatte genug Angst davor, zu einer Art zu gehören die es gar nicht gab.
Sie rollte zu ihrem Fahrrad das sie so weit von alldem weggebracht hatte und legte ihre Hand auf das kalte Metall des Lenkrads. Mein Freund, dachte sie, mein guter alter Freund. Wir beide sind uns so ähnlich...
Sie spürte wie das Metall unter ihrer Handfläche wärmer wurde. Dann spürte sie wie etwas in dem Metall pulsierte und wie zum Leben erwachte. In dem Moment dachte sie, sie wollte ihr Fahrrad niemals verlieren. Es war ihr einziger wahrer Freund. Es verstand sie, weil es nichts verstand. Es war genau wie sie selbst.

Montag, 8. August 2011

Corneria und der Mond Nerath

Der Planet Corneria ist ein Gasriese und der einzige Planet in dem Sonnensystem Sotar.

Samstag, 30. Juli 2011

Aprilsommer

Das Universum ist die einzige Sache bei der man nicht nach einem Ende fragen kann.

Samstag, 28. Mai 2011

Die Umgebung der Sonne

Unser Sonnensystem ist der einzige Teil des Universums, den wir mit heutiger Technik bereisen und erforschen können. Es besteht aus unserer Sonne, acht Planeten (die Erde ist der, der Entfernung nach, dritte Planet) und verschiedenen kleineren Objekten wie Satelliten, Asteroiden, Kometen und Meteoriten.
Die Sonne ist ein normaler Stern, der im Universum eher den Status eines Zwerges hat aber sie ist die höchste Kraft des Systems. Alle anderen Körper leuchten im reflektierten Sonnenlicht. Die Planeten sind sehr wahrscheinlich durch die Anhäufung von Materie, aus einer Materiewolke, die die junge Sonne umgab, entstanden. Die Erde ist ungefähr und grob 5 Milliarden Jahre alt; das Sonnensystem muss deutlich älter sein.
Wenn man sich unser Sonnensystem anschaut, stellt man fest, dass es in zwei Teile geteilt ist. Zunächst sind da 4 kleine und feste Planeten: der Merkur, die Venus, die Erde und der Mars. Dahinter umgibt eine breite Lücke die Sonne und diese vier Planeten, in der sich Tausende von Miniaturwelten bewegen, die Asteroiden, Planetoiden oder Kleinplaneten. Jenseits davon umkreisen vier Giganten aus Gasen die Sonne: der Jupiter, der Saturn, der Uranus und der Neptun.
Die Erde wird von einem Satelliten umkreist, unseren Mond. Er ist der nächste, natürliche Himmelskörper. Auch die anderen Planeten, abgesehen vom Merkur und Venus, besitzen Satelliten. Der Mars hat zwei, der Jupiter und der Saturn haben unzählige Satelliten, genauso wie der Uranus und der Neptun. Doch nur wenige erreichen die Größe unseres Mondes.

Wie weit reicht unser Sonnensystem? Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Es gibt nämlich Kleinplaneten jenseits von Neptun, wie zum Beispiel Pluto mit seinem Begleiter Charon oder Sedna. Außerdem scheinen die Kometen aus einer Eiswolke, die die Sonne in einer Entfernung von 2 Lichtjahren umkreist, zu kommen. Der uns am nächsten liegende Stern ist jedenfalls „nur“ etwas mehr als 4 Lichtjahre entfernt, so dass wir die Grenze für unser Sonnensystem bei etwa 2 Lichtjahren ansiedeln können.

Freitag, 27. Mai 2011

Fehler in der Wahrnehmung

Die objektive Wirklichkeit die wir wahrnehmen wird vor allem in der Wahrnehmung von anderen Personen, Gruppen und ganzen Nationen verfälscht und verzerrt. Unsere Wahrnehmung unterliegt besonders in diesen Bereichen Fehlern.

Wichtigste Fehler in der Wahrnehmung von anderen Personen und Gruppen:

- nicht das beobachtbare Verhalten die eine Person zeigt wird wahrgenommen , sondern ein bestimmtes Bild das man sich von der Person oder Gruppe macht, gesehen.
- wir machen uns grundsätzlich ein Bild von Menschen, Gruppen, Rassen oder Nationen in unserer Wahrnehmung. Wir ziehen Schlüsse über ihre Motive, Absichten, Eigenschaften, Gefühle, Fähigkeiten und dergleichen.
- Menschen werden in ihrem sozialen Zusammenhang wahrgenommen. Wenn wir z.B. eine Person sehen von der wir wissen, dass sie ein Lehrer ist, so nehmen wir auch die Merkmale, die wir mit dem Wort Lehrer verbinden, wahr. Wir sehen keine Menschen, sondern Lehrer, Schüler, Fußballer, Bankbeamte, Politiker, Frauen, Franzosen, Deutsche...
- es besteht die Tendenz Einzeleigenschaften, die wir bei einem Menschen wahrnehmen, weitere Eigenschaften zuzuordnen. Ein starker Junge ist dann zugleich auch ein aktiver Junge, ein ehrliches Mädchen muss auch brav und aufrichtig sein und wer lügt der stiehlt auch.
- Es werden bei einer Person oder einer Gruppe häufig Perönlichkeitseigenschaften wahrgenommen, die man entweder selber nicht hat oder die einem vertraut sind. Man sieht auch oft die Eigenschaften bei anderen Menschen, die man an sich selbst nicht wahrhaben kann oder will.
- Das Bild einer Person richtet sich sehr stark nach dem ersten Eindruck. Er spielt eine große Rolle und stellt einen Bezugsrahmen von großer Dauerhaftigkeit und Stabilität für die weitere Wahrnehmung dar. Fällt der erste Eindruck zu einer Person positiv aus, neigt man dazu diese Person auch weiterhin positiv wahrzunehmen.

Diese Fehler in der Wahrnehmung sind dem Wahrnehmenden oft nicht bewusst. Er glaubt, das die Realität genau so ist, wie er sie sieht. Das führt oft zu Missverständnissen und Konflikten und zu unangepasstem Verhalten.

"Wie der Mensch sich verhält, hängt zum großen Teil davon ab, wie er die ihn umgebende Welt wahrnimmt." (D. Krech/R. S. Crutchfield, 1992)

Samstag, 21. Mai 2011

Fallout

Prozess der Wahrnehmung

Ohne die Wahrnehmung wäre das Erleben und Verhalten, gar das menschliche Leben, nicht möglich. Damit wir der Wirklichkeit begegnen können und uns mit ihr auseinander setzen können, müssen wir wahrnehmen. Die Wahrnehmung dient uns dazu Informationen aufzunehmen, um uns in unserer Umwelt zurecht zu finden und uns angemessen zu verhalten.
Wahrnehmung ist der Prozess der Informationsgewinnung und -verarbeitung von Sinneseindrücken. Diese Informationen können aus der Umwelt stammen oder auch aus dem Körperinneren (Schmerz, Gefühl...).
Mit der Wahrnehmung ist aber nicht nur der Prozess, sondern auch das Ergebnis der Informationsgewinnung und -verarbeitung gemeint.

Wahrnehmung ist der Prozess und das Ergebnis der Informationsgewinnung und -verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem Körperinneren.

Diese Verarbeitung von Reizen aus Umwelt und unserem Körperinneren findet im Nervensystem statt. Mit ca. 100 Milliarden Nervenzellen bildet es die anfassbare Grundlage aller psychischen Prozesse. Es steuert Lebensvorgänge und ist der Kontakt zur Umwelt indem es bestimmte Reize aufnimmt, sie auswertet und teilweise speichert und als Antwort darauf eine Reaktion in Form eines bestimmten Erlebens und Verhaltens ermöglicht.

Sonntag, 17. April 2011

COAK (2)

17. Januar 2110 Erdzeit - SOL Erdensektor

Lycan dachte zurück an seine Zeit in Apollo-City. Er hatte an der Raumfahrt-Akademie nicht wirklich mehr gelernt, als auf der Erde und das Gefühl seine Zeit vertan zu haben machte ihm etwas zu schaffen. Zumal er sich für die Stelle auf dem Tanker Phonia hätte entscheiden können, anstatt auf dem Mond etwas über Manöver zu lernen. Tatsächlich hatte er noch nie in einem realen Cockpit gesäßen oder auf einer Kommandobrücke Dienst geleistet, aber seine Simulator-Tests bestand er mittlerweile mit Leichtigkeit. Ohne Praxis jedoch, würde ihm niemand das Kommando über ein Schiff überlassen, noch nicht einmal über eine vollautomatische Fähre.
Im Gang blieb er stehen. Durch die Aussicht hatte er einen sehr merkwürdigen Superfrachter bemerkt, der sein Interesse weckte. Das Schiff war gewaltig, selbst neben der Raumstation, die mehr als 30000 Menschen beherbergte. Aber es war etwas anderes, dass dieses Schiff so besonders machte. Dieser Superfrachter sollte nichts transportieren, jedenfalls nicht das übliche Zeug. Es handelte sich um das größte Forschungsschiff, dass Lycan je gesehen hatte.
Im Missionsraum arbeitete nur der Ausbilder am Computer und bemerkte nicht, als Lycan sich auf einen der Sitze an die Wand setzte. Erst als kurz darauf die nächsten Studenten eintrafen blickte der Ausbilder auf und schaltete den Projektor an. Das Bild der Raumstation flackerte mitten im Raum auf. Das Bild war zentriert auf ein Schiff an den Docks. Lycan hob die Brauen, denn es handelte sich um das Forschungsschiff, dass er vorhin gesehen hatte.
„Setzen sie sich, wir haben nicht viel Zeit“, sagte der Ausbilder. „Heute wird einer von ihnen in die Praxis gehen und ein Schiff zu einem Handelsposten führen.“
Er erhob sich aus seinem Sitz und trat in die Mitte des Raumes, wo er direkt vor dem holografischen Bild stehen blieb.
„Das ist die U.T.C. COAK“, begann er, „ein spezielles Forschungsschiff, welches sich in wenigen Tagen auf eine Reise bis zu den Grenzräumen machen wird.“
Er griff in das Bild und tippte in die Luft, genau da, wo sich die COAK befand. Das Schiff bekam eine grüne Umrandung. Mit seiner anderen Hand winkte er das Schiff zu sich, so, dass es nun ganz deutlich zu sehen war.
„Wie sie unschwer erkennen, handelt es sich um ein sehr großes Schiff, mit einem Tanker vergleichbar und wie sie alle wissen braucht ein solches Schiff eine mindestens 12-Mann starke Besatzung, nur, um das Schiff führen zu können. Dazu kommen noch unzählige andere Besatzungsmitglieder, die ein solches Schiff braucht, um es kontrollieren zu können.“
Mit einer kreisenden Bewegung seines Zeigefingers veranlasste der Ausbilder dass sich das ganze Bild um seine eigene Achse drehte. Lycan bemerkte die merkwürdige Menge der Geschütz-türme sofort. Für ein Forschungsschiff waren es unübliche viele.
„Die U.T.C. COAK jedoch ist in dieser Hinsicht anders“, führte der Ausbilder fort, „das Schiff hat die bislang fortschrittlichste künstliche Intelligenz installiert, die alle Systeme des Raumschiffs selbst zu kontrollieren vermag. So ist es im Grunde nicht nötig, dass einer von ihnen sie zur Freien Handelsstation führt, aber ich dachte mir, es wäre ein großes Erlebnis ein Schiff in dieser Größe manuell zu steuern.“
Einer der Studenten meldete sich. Der Ausbilder nickte ihm zu.
„Das Ding ist halb so groß wie Washingtons Triumph, die meisten von uns haben bisher nur an Simulatoren geführt und dabei handelte es sich um höchstens Schwere Jäger, wie den XO-Wing... Ich finde, sie haben eine Unmenge Vertrauen in uns, wenn sie uns ein solches Schiff führen lassen.“
Ein anderer warf ein: „Ist die COAK versichert?“
Der Ausbilder legte seine Hände unter das gesamte Bild und schob es hoch bis unter die Decke, als würde er einen großen Ball hoch werfen. Jetzt hatte er Sicht auf alle seine Studenten.
„Sie wollen wissen, warum ich ausgerechnet dieses Schiff gewählt habe?“, fragte der Ausbilder in die Runde. „Das werden sie auf jeden Fall alle erfahren.“

Mittwoch, 13. April 2011

Rot

Gedanken (9)

Warten ist nichts besonderes, es sei den es passiert etwas während man wartet. Ein Hund markiert die Bushaltestelle oder ein LKW überfährt ihn. Manchmal passieren schon merkwürdige Sachen. Ein markierender Hund zum Beispiel der nach seinem Geschäft von einem LKW überfahren wird. Der LKW-Fahrer steigt aus und begutachtet die verunstaltete Kreatur. Er übergibt sich und muss sich auf den Boden setzen. Manchmal denke ich, dass ich da helfen muss aber der Hund ist eh schon tot. Und der LKW-Fahrer fährt dann meistens auch weiter und nach Feierabend gibt es eine saftige Keule mit Kartoffeln.
Später kommt der Bus und das Warten hat ein Ende, weil ich einsteige und weg fahre...

Stifte

Dienstag, 12. April 2011

COAK (1)

16. Januar 2110 Erdzeit - SOL Erdensektor

Wie ein Nichts erstreckte sich der Raum bis in eine ungewisse Unendlichkeit. Leer und Schwarz – so schwarz, dass es einen beinahe ersticken lies. Doch das All war nicht leer...

#KRZZT# „U.T.C. COAK verlässt die Werft!“

Ein großer modifizierter Frachter verließ ein gewaltiges rechteckiges Gerüst, dass Ähnlichkeit mit einem überdimensionalen Käfig hatte und welches zu einer großen im Orbit des Planeten Erde schwebenden Werft-Station gehörte. Die Werft-Station hatte wiederum Ähnlichkeit mit einer großen unförmigen Kugel aus der unzählige Antennen und Aufbauten ragten. Sie bewegte sich halb im Schatten des Planeten, so, dass man einen Teil von ihr nicht sehen konnte, abgesehen von einigen Lichtern die im Dunklen schimmerten. Der Frachter verließ träge den Käfig und schwebte in den Raum hinaus, wie ein mit einem Seifenstück angetriebenes Holzstück.

#KRZZT# „U.T.C. COAK – übermittle Navigationspunktdaten.“

Schwerfällig änderte die COAK den Kurs. In einem weiten Bogen nahm sie Kurs auf die vorgegebenen Zieldaten. An Bord des ehemaligen Superfrachters war es still und nur ein Surren und das Ticken einiger Lämpchen über der Bordcomputerkonsole waren zu hören.
Die COAK wurde umfunktioniert zu einem Forschungsschiff der Superlative, ausgestattet mit neuester Technik, den besten Sensoren und einem der bis dato schärfsten Teleskope der bekannten Welt.
Das Ziel lag direkt voraus, wenn auch mit bloßem Auge nicht zu sehen. Die Raumbasis „Washingtons Triumph“. Wie ein Pilz aus dunklem Stahl schwebte sie im nahen Orbit der Erde und mit hunderten von kleinen Lichtern leuchtend. Langsam drehte sich die Raumstation um ihre eigene Achse und raste mit hoher Geschwindigkeit um den Planeten – auch wenn es wirkte, als stehe sie still. Von der COAK aus noch nicht zu sehen besaß auch „Washingtons Triumph“ unzählige Antennen und mehrere große Satellitenschüsseln, sowie ein Dutzend automatischer Geschütztürme.
Die COAK näherte sich schnell. Bei einer Geschwindigkeit von knapp 16000 Kilometern pro Stunde zündeten die kleinen Rückschubtriebwerke am Bug des ehemaligen Superfrachters und das Schiff wurde langsamer, während „Washingtons Triumph“ schnell größer wurde.

#KRZZT# „Hier Washingtons Triumph Verkehrsüberwachung – Andockerlaubnis erteilt – übermittle Daten für automatisches Andockmanöver.“

Kersteen beobachtete das Andockmanöver auf einem Bildschirm, während ihr Onkel Anweisungen an das Megaschiff übermittelte.
„Übergangsbrücke kommt in 10 Sekunden“, sagte er. Mit seiner Nase klebte er fast am Bildschirm der ihm mit vielen Zahlen und einer einfachen Simulation sagte, wann er was zu tun hatte und welche Anweisungen er geben musste.

#KRZZT# „U.T.C. COAK – Geschwindigkeit vollständig angepasst – Erwarte Übergangsbrücke in 5... 4... 3... 2... 1... ...“

Kersteen beobachtete wie sich die Übergangsbrücke, eine Art langer Schlauch, an eine Schleuse der COAK verhackte und mit einem Ruck anschloss. Dahinter drehte sich die Erde um ihre eigene Achse. Europa tauchte gerade am Horizont auf und Kersteen fiel ein, dass die Menschen dort unten einen neuen Tag vor sich hatten.

#KRZZT# „U.T.C. COAK – Andockmanöver erfolgreich, öffne Schleusen.“

Kersteens Onkel stieg aus seinem Sitz und trat an den Bildschirm zu Kersteen. Er lächelte und nickte, als wollte er seine eigene Arbeit loben.
„Das wars“, sagte er.
Er legte ihr seinen Arm um die Schulter und nahm sie mit. Sie lies sich von ihm hinausführen. Im Gang blieb er stehen und wandte sich an sie.
„Ich muss noch etwas erledigen, gehst du bitte schon mal vor?“
Mit diesen Worten kehrte er wieder zur Verkehrskontrolle zurück. Sie kannte ihn zu gut, um nicht zu merken, dass er sie los geworden war. Überhaupt verhielt er sich in den letzten Tagen sehr ungewöhnlich. Ständig schien ihm etwas Sorgen zu machen und immer öfters versank er in seinen Gedanken und vergass alles andere um sich herum. Als sie gefragt hatte, ob alles in Ordnung sei, hatte er sie beruhigt, es sei alles bestens und er sei nur etwas überarbeitet, sie solle sich keine Sorgen machen. Bald hatte er Urlaub und endlich sollte es zurück zur Erde gehen, doch Kersteen hatte etwas anderes im Gefühl. Wenn sie hinaus in den Raum und die leuchtende Erdenkugel unter sich sah, spürte sie, dass sie ihren Planeten verloren hatte, für eine lange Zeit.