Valentin kam an einigen Sträuchern vorbei an denen noch Beeren vom letzten Jahr hingen. Durch den Schnee im Hintergrund schienen sie zu leuchten wie Kerzen an einem Tannenbaum. Die langen Äste des Strauches bewegten sich kaum, obwohl ein eisiger Wind wehte. Ihre Bewegung wirkte, wie bei jemanden der zitternd auf den Bus an einer Haltestelle außerhalb des Dorfes wartete. Dir ist wohl kalt, dachte der Junge und blieb vor dem Strauch stehen, um die Beeren aus der Nähe zu betrachten. Ja, antwortete der Strauch, es ist kalt, es ist eisig kalt aber es ist schön zu merken wie es langsam immer wärmer wird. Dafür lohnt es sich diese Kälte zu ertragen. Ohne Kälte wäre die Wärme nichts worauf es sich lohnt zu warten. Ich freue mich ebenso, wenn es nach der Hitze auch langsam immer kühler wird, denn ohne die Hitze wäre auch die Kälte nichts worauf es sich lohnt zu warten.
Valentin sog die kalte Luft in sich. Sie war so erfrischend wie es die Tage in den warmen Tagen des Jahres nicht zu sein vermochten. Er ballte seine Hände zu Fäusten – es war ein ziehendes Gefühl, als wäre seine Haut viel zu eng für seinen Körper, aber es war kein ungutes Gefühl, erst recht nicht, als er seine Hände wieder entspannte. Du hast recht, dachte Valentin, und man spürt schon die Sonne, wenn man darauf achtet – es wird wärmer.
Er verabschiedete sich mit einem Nicken und einem Lächeln, dann setzte er seinen Spaziergang fort...
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