Arthur stellte sich mitten in den Raum. Beate stellte sich hinter ihn und legte ihm ihre Hände auf die Schultern. Die linke Hand auf die linke Schulter und die rechte Hand auf die rechte Schulter. Und dann bewegten beide ihre Köpfe zum Sound. In einem relativ merkwürdigen Entenmarsch durchquerten sie die den Garten. Ihnen schloss sich Claudia an. Auch sie legte ihre linke Hand auf Beates linke Schulter und ihre rechte Hand auf Beates rechte Schulter. Und dann wippte und kreiste auch sie im Takt mit ihrem Kopf. Die Drei nahmen Kurs auf das Gartentor. Arthur öffnete es ohne mit seiner relativ bescheuerten Kopfbewegung auf zu hören. Auf der Straße schloss sich ihnen Daniel an. In seinen Augen spiegelten sich die Straßenlaternen und sein Mund verformte sich zu einem relativ irrem Lächeln. Die Vier marschierten mehr oder weniger über den Mittelstreifen der Straße mit einem ungefähren Ziel irgendwo in der Stadt. An einer Kreuzung hing sich Erwin an die kurze Gruppe an. Er wippte mit dem Kopf nach Links und Rechts und Links und Rechts...
Die Fünf verursachten einen Stau hinter sich. Sechs Autos folgten ihnen im Schritttempo und der Fahrer an vorderster Stelle hupte ununterbrochen. Bis sie die nächste Kreuzung überquerten. Franziska kam aus ihrer Wohnung über dem Waschsalon und legte ihre Hände auf Erwins Schultern und auch sie verfiel in den relativ merkwürdigen Entenmarsch mit relativ geistesgestörtem Kopfnicken. Nun waren es sechs. Sechs Zombies in einem Nick-Wipp-Marsch aber dabei sollte es nicht bleiben. Der Fahrer des Autos an zweiter Stelle stieg aus und ließ seinen Wagen einfach mitten auf der Straße stehen. Er, Georg, schloss sich der menschlichen Schlange mit Zappelanfall an. Eine Straßenbahn nahm seine Karre ein Stück mit und fiel auf die Seite. Hannah, legte ihre Hände auf Georgs Schultern. Sie kannte die Menschen nicht, aber das war egal. Im Moment war etwas ganz anderes Wichtig. Spaß!
Die Acht bogen auf eine Hauptverkehrsader der Stadt ab und marschierten fröhlich auf dem mittleren Straßenstreifen. Ein Van musste ausweichen und parkte mit quietschenden Reifen in einem Spielzeug-Laden. Ina stellte ihren Geigen-Koffer am Straßenrand ab, um sich der lustigen Truppe anzuschließen und auch ihre Freunde Jenny machte gerne mit. Und während die Zehn ihres Weges marschierten, verlängerte sich der Stau auf der wichtigen Straße minütlich. Selbst die gerufene Polizei kam nicht so schnell durch. Jennys Schultern schloss sich Kai an und Kais Schultern wurden im nächsten Moment von Lenas Händen gewärmt. Die Lichter der Stadt und mittlerweile auch der Mond am Nachthimmel spiegelten sich in den Augen der zwölf relativ Bewusstlosen. Und es ging weiter...
Sie nahmen die Auffahrt zur Autobahn – es ging aufwärts. Jeder warf seinen Kopf hin und her und vor oder zurück und Schritt auf Schritt im Entenmarsch gelangten sie dem Himmel etwas näher. Martina und Nicole rannten als ginge es um ihr Leben, um die Gruppe noch erreichen zu können, bevor sie auf der Autobahn waren. Sie knöpften sich den anderen an und verfielen sofort in den Rausch. Nichts konnte sie aufhalten, nur das Ende der Musik. Nicht einmal der 20-tonner der hart bremsen musste, um nicht in die Schlange hinein zu rasen. Die Fracht krachte in die Führerkabine und nahm sie, mitsamt relativ müdem Fahrer, mit, um auf den Autobahn-Platten zu zerschellen. Die Verkehrsteilnehmer hinter dem Unfall bremsten reflexartig doch viele vergebens.
Und die Gruppe marschierte weiter, an den Trümmern und um die Trümmer herum und Arthurs Nase nach. Olaf wischte sich das Blut von seiner Stirn. Er hatte überlebt und schloss sich dem ABC an, um mit ihnen zu watscheln. Paul legte seine Hände auf Olafs Schultern. Er hatte dem Lastwagen ausweichen können, doch das war jetzt unwichtig. Er lächelte mit dem Kopf nickend, den Kopf drehend und mit seiner Hüfte relativ geschmeidig wackelnd. Dann erreichten sie alle die nächste Ausfahrt und bewegten sich, wie eine Verschmelzung, zurück in die Stadt. Da wurden sie bereits erwartet...
Eine Polizei-Straßen-Blockade versperrte dem Virus seinen Weg. Doch das Gebilde aus den Siebzehn marschierte unbeirrt weiter. Niemand von ihnen schien die Drohungen der Polizei wahr zu nehmen und schließlich fiel der erste Schuss. Arthurs Kopf fuhr, mitten in einer relativ schwachsinnigen Wipp-Bewegung, nach hinten und wieder zurück. Mitten auf seiner Stirn hinterließ die Kugel ein kleines Loch – auf der anderen Seite ergoss sich sein Gehirn über seinen Rücken. In Beates, mit Blut besprenckeltem, Gesicht, öffnete sich der relativ gestört lächelnde Mund zu einem lautlos-lachendem Schlund. Arthur ging im gleichen Moment zu Boden und blieb zufrieden liegen, wie ein kleiner Schuljunge den man mit relativ übertriebenem Lob gekrönt hatte. Doch die Musik lief weiter, die Feier war noch nicht vorbei, die Truppe setzte ihren Weg fort. Nur Georg tanzte etwas aus der Reihe, als er mit seinem Schuh in Arthurs Schädelknochen hängen blieb und ihn fortan mit sich schleifen musste. Es ging weiter...
Quentin, der Polizist der geschossen hatte, ließ seine Waffe fallen. Starr vor Schreck beobachtete er das Vorbeiziehen der zombiösen Körper in einer Reihe. Er hatte keine Kraft mehr seinen Kollegen, die allesamt nicht in der Lage waren die kriminelle Gruppe aufzuhalten, zu Hilfe zu kommen und als Paul guter Laune an ihm vorbei lief legte auch er seine Hände ins Blut und zog mit. Als dann auch Ralf, der Mann von der Tanke dazu kam und seine Hände auf die Schultern des armen Polizisten legte, erhellte sich Quentins starrer Blick und alle Sorge fiel von ihm. Der Marsch endete noch immer nicht...
Beate führte die lange Schlange über einen Bahnübergang auf die Schienen. Die Steine unter ihren Füßen ließen alle etwas torkeln, aber das machte überhaupt nichts. Auf diese Weise gelangten sie immerhin an die nächste Bahnstation, wo sich ihnen Sandra, die kleine Ticketverkäuferin und Tim der Geschäftsmann auf Reisen, anschlossen. Zusammen erreichten sie einen Tunnel in dem ihnen Ulf, ein Obdachloser und seine obdachlose Freundin Valentina, begegneten. Die Zwei versuchten Beate, mit ihren Händen wild gestikulierend, klar zu machen, dass es sehr gefährlich war, um diese Zeit über die Schienen zu laufen. Es konnte jeden Moment ein Zug kommen. Doch Beate nicht und keiner der anderen wollte sich stoppen lassen. Und nicht einmal dieser Zug würde in der Lage dazu sein. Doch dann kam er...
… und die Musik endete mit einem Mal.
Erst als die Gruppe von relativ totalen Spaß-Zombies in einem Hagel, aus nicht mehr zuordnenden Körperteilen und Flüssigkeiten, durch den Tunnel spritzte, merkten einige von ihnen vielleicht noch: „Hey, ich glaube, die Party ist um.“
1 Kommentar:
Ostrzezenie dla mlodych i niemlodych przed Party,ktore wiedzie do wiecznosci ?
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