Dienstag, 7. September 2010

Arten

Psst! Es gibt Orte an denen ich sehr oft vorbei gehe. Diese Plätze vermissen mich nach einiger Zeit, wenn ich länger nicht da gewesen bin. Es gefällt ihnen, dass ich Fotos mache und mich für ihre kleinen Details interessiere. Sie fühlen sich schön und es geht ihnen besser. Ich will sie nicht im Stich lassen...
Am See nahe dem Waldrand, da stehen die Bäume halb im Wasser und Spinnen haben ihre Netze zwischen den kleinen Zweigen über der Oberfläche gespannt. Da wo die zwei Stämme einer alten Eiche sich kreuzen und sich eng umschlingen, da lebt im Wasser eine große Kröte. Ich habe sie noch nie gesehen, aber ich weiß genau, dass sie dort lebt. Immer wieder steigen große Blasen an die Wasseroberfläche und zerplatzen an der Luft. Dieses Wesen ist so groß wie ein Hund und so fett wie ein Schwein. Es bewegt sich träge und langsam und verlässt den See nur bei Nacht.
Etwas weiter, tiefer im Wald lebt eine Schlange. Sie ist so lang wie ein Bus und an ihrer dicksten Stelle hat sie einen Umfang von mindestens 60 Zentimetern. Sie ist die Königin des Waldrandes und ihre ergebenen Untertanen sind die vielen Blindschleichen, die man ab und an am Wegesrand trifft und die blitzartig verschwinden wenn man näher kommt. Sie kundschaften das Gelände aus, um die Königin rechtzeitig über Gefahren informieren zu können.
Noch tiefer im Wald leben Wildschweine und Rehe. Die Rehe haben keinen Anführer und leben in kleinen Herden die, immer zu auf der Suche nach neuen Futterstellen, im Wald umher streifen. Manchmal begegnet man ihnen auch auf den Feldern der Menschen, aber nur sehr selten, da die Rehe sich sehr gut tarnen können. Ein Reh könnte, wenn es wollte, zum Beispiel auf einen Meter an dich heranschleichen ohne, dass du ihn bemerkst. Genauso sind auch die Wildschweine, doch sie verlassen die Wälder niemals und haben eine Anführerin - die große und mächtige Daluthia. Ein ungeheuer großes Schwein mit weißem Borstenfell und gefährlichen Stoßzähnen. Über dieses Tiervolk weiß man jedoch sehr wenig und viele Mythen und Legenden werden sich erzählt.
Dann gibt es da noch die Norks oder "die kleinen Menschen des Waldes" wie sie auch genannt werden, denn sie sehen tatsächlich aus wie kleine Menschen nur viel zierlicher, schmaller und natürlich sehr viel kleiner. Ein Nork soll nicht viel größer sein als der Unterarm eines gewöhnlichen Menschen.
Ich glaube, diese Wesen kennen mich und sie erforschen mich genauso wie auch ich sie erforschen wollen würde und deswegen sind sie froh, dass ich oft durch den Wald gehe und sie sind froh, dass ich mich für sie interessiere. Wenn die Wälder verschwinden, werden wir diese Wesen und ihr Wissen nie kennen lernen.

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