Freitag, 4. April 2014

Zwischen Dusonstadt und Cornarea - Odyssee durchs Weltraum 3


Crisin wurde am 16. Oktober 4826 im Sektor Windhuk in Namibia geboren. Ihre Mutter arbeitete in der Botschaft in der Abteilung für Mars-Angelegenheiten. Ihr Vater schrieb viele Bücher über die Geschichte der Kolonisation des Mars und deren Terraformation.
Mit 6 Jahren wurde Crisin in die Engel Alice Grundschule im Sektor Windhuk eingeschult und blieb dort bis zu ihrem 10. Geburtstag. Aufgrund der immer stärker werdenden Schwankungen des irdischen Magnetfeldes nahmen ihre Eltern sie wieder von der Schule und gaben ihr Unterricht von Zuhause aus, da sie jeder Zeit bereit sein mussten, die Erde zu verlassen.
Crisin erfuhr erst einige Tage vor Aufbruch davon, dass ihre Eltern vor hatten die Erde für immer zu verlassen. In den letzten 3 Tagen musste Crisin an einem Seminar teilnehmen, der sie auf den Start des Weltraum-Aufzugs vorbereiten sollte.
Beim Landeanflug auf Arche 016 bekamen die Passagiere letzte Anweisungen und Crisin einen Rucksack der eine Flasche Wasser und drei Behälter mit Toast enthielt. Es hieß, sie würden einen weiten Weg gehen müssen, bevor sie ihr neues Zuhause erreichten.
Durch die runden Fenster zu beiden Seiten der Fähre konnte man einen Teil der Erde erkennen. Sie sah aus wie immer, war jetzt aber nur noch so groß wie eine Erbse.

Die Fähre befand sich über dem Raumhafen von Arche 016. Der Bordcomputer versuchte die Geschwindigkeit der Geschwindigkeit der Arche genau anzupassen.

Bald bewegte sich die Fähre mit der selben Geschwindigkeit wie die Arche und sank immer weiter herab.

Der Raumhafen unter ihnen befand sich in der Mitte der Arche in einem Tal aus intelligenten Metall. Im Boden dieses Tals hatten sich Löcher gebildet und aus ihnen ragten Gebilde heraus, die Ähnlichkeit mit Wolkenkratzern hatten, welche mit Antennen und Satelliten-Schüsseln übersät waren.

Die Arche ist so gewaltig, dass sie eine eigene Schwerkraft hat die spürbar ist. Unsere Fähre wird gerade von der Schwerkraft der Arche zu Boden gezogen“, erklärte einer der Männer in weißer Uniform. „Da die Schwerkraft im Gegensatz zur Erde sehr gering ist, werden wir sanft auf dem Boden aufkommen.“

Crisin hätte sich beinahe gemeldet, wie in der Schule. Sie wollte wissen, wie sie alle in das Innere des Welt-Zylinders gelangen wollten, wenn sich der Zylinder mit hoher Geschwindigkeit drehte. Stattdessen kratzte sie sich am Kopf und blieb still. Später stellte jemand anderes genau diese Frage.
Das ist nicht einfach zu beantworten“, begann der Mann in Weiß.

Der Welt-Zylinder ist in der Mitte über mehrere Kilometer weit viel dünner – dort beträgt der Durchmesser bloß 10 Kilometer. In diesem Bereich befindet sich ein Ring der still steht – er umfasst diese dünnere Stelle der Zylinder-Welt.
Wir werden diesen Ring besteigen und dieser wird beginnen sich zu drehen, bis er die selbe Dreh-Geschwindigkeit hat, wie die Zylinder-Welt selbst – auf diese Weise entsteht im Ring G1, genau wie in der Zylinder-Welt und wir müssen einfach nur auf der anderen Seite aussteigen.“ 
 
Erdzeit: 22104836 Archenzeit: 01010000

Die Fähre landete auf einer Plattform. Diese Plattform bewegte sich in die Tiefen der Arche hinab und über ihnen allen schlossen sich gewaltige Luken. Die Plattform bewegte sich durch einen Tunnel, als die Passagiere die Fähre verließen.

Crisin hatte eine Maske auf die sie mit Luft versorgte. Sie spürte einen Druck in den Ohren, so, als befände sie sich auf einem sehr hohem Berg.

Die Plattform verließ den Tunnel und blieb knapp unterhalb einer gewaltigen Decke hängen. Abgesehen von der Decke über den Passagieren, befanden sie sich nun in vollkommener Dunkelheit. Es schien keinen Boden zu geben und auch keine Wände. Nur ein leises Surren war zu hören, wie von Zahnrädern oder Ketten.
An der Decke waren Schienen angebracht die bei der Plattform anfingen und sich im Dunkel verloren. Dann sahen sie aus weiter Ferne ein Licht auf sich zu kommen.
Das ist die Linie, die uns zum Ring transportieren wird.“
Das Licht entpuppte sich als Einschienenbahn. Sie stoppte neben der Plattform und die Leute in weißen Uniformen halfen den Passagiere hinein.
Beeilen sie sich, bitte, wir erwarten in wenigen Minuten die nächste Fähre.“

Crisin setzte sich neben ihren Vater. Ihre Mutter saß eine Sitzreihe weiter. Die Bahn fuhr zurück in die Richtung aus der sie gekommen war.

Aten saß in der selben Reihe auf der anderen Gangseite neben seiner Mutter. Diese filmte anscheinend das Geschähen im Inneren der Bahn, da sie ihren Kopf langsam von links nach rechts bewegte und dann eine Frau fokussierte, die ziemlich erschrocken drein blickte und kränklich aussah.
Aten schaute hinaus in die Dunkelheit. Er fragte sich, wie lange man wohl fallen würde, wenn man sprang. Er vergaß, dass Schwerelosigkeit herrschte.
Gut“, kam es aus einem Lautsprecher, „sie können jetzt ihre Sauerstoffmasken abnehmen, in der Linie können sie normal atmen.“
Die Leute nahmen ihre Masken ab.
Voraus tauchten einige Lichter auf. Ein kleiner Frachter flog an der Bahn vorbei, der einige Container geladen hatte. Die Einschienenbahn fuhr in einen kleinen Bahnhof ein und blieb stehen – Luken schlossen sich hinter ihnen.
Sie können die Linie gleich verlassen – beachten sie bitte, dass Schwerelosigkeit herrscht, bewegen sie sich umsichtig und langsam“, kam es aus dem Lautsprecher. „Diese Station befindet sich direkt am Übergangs-Ring. Da es noch einige Tage dauert, bis wir alle Bewohner in die Arche gebracht haben, werden sie Quartiere beziehen und solange warten müssen bis alle da sind. Erst dann erfolgt der Übergang.“
Die Passagiere erhoben sich aus ihren Sitzen und schwebten zu den Ausgängen der Bahn. Crisin half ihrem Vater aus dem Sitz.
Das überlebe ich nicht“, sagte jemand in der Nähe.
Aten zog sich von Sitz zu Sitz vorwärts und seine Mutter folgte ihm, wobei sie noch einmal den Innenraum der Bahn genau beäugte. Dabei stieß sie sich einmal zu feste weg und flog bis zur Decke wo sie sich den Kopf stieß.
Hör auf zu filmen“, flüsterte Aten.
Sie grinste nur.
Hast du die Landung im Kopf?“, fragte ihr Sohn dann.
Sie nickte.