Donnerstag, 15. März 2012

Das Haus


Das Haus stand inmitten von Häusern. Gärten mit Wiesen und Bäumen drumherum. Straßen mit geparkten Autos und wenige Menschen, die vorbei gingen. Tannen behinderten die freie Sicht auf die Straße hinter dem Maschendrahtzaun. Ein Van stand geparkt und Jugendliche spielten in der Nähe ein merkwürdiges Spiel. Einer von ihnen kletterte auf die Straßenlaterne, um sich wie eine menschliche Fahne an sie zu hängen, der Gravitation des Planeten widerstehend. Wer es am längsten in dieser Stellung aushielt war cool.
Der ältere Mann verließ seine Wohnung nebenan. Man könnte ihn unheimlich nennen. Er hatte die Eigenart immer wieder raus zu gehen, um kurz darauf wieder zurück zu kommen. Wohin ging er jedes mal? Er hielt es in seiner Wohnung nicht aus vielleicht. Doch draußen hielt er es dann auch nicht allzu lange aus. Kannte ihn überhaupt jemand? Manchmal könnte einem der Gedanke kommen, er sei ein Killer der sich hier in diesem Haus versteckte und auf seinen nächsten Auftrag wartete. Dabei sah er ganz und gar nicht wie ein Mörder aus. Genau das aber schürte den Gedanken. Er kam wieder zurück. Vielleicht brachte er nur den Müll raus.
In jeder Nacht kehrte jemand von der Arbeit zurück. Dann war es entweder kurz vor oder kurz nach ein Uhr. Einen Moment darauf duschte er.
Dann lebten auch noch zwei Jugendliche in diesem Haus. Wenn sie eine Tür irgendwo in ihrer Wohnung öffneten hörte man laute Musik, bis sie die Tür wieder zu zogen. Der Fernseher schien nicht ganz so wichtig für sie zu sein. Im Grunde verließen sie die Wohnung am Mittag und kehrten irgendwann, wenn die Zeit fürs Bett kam, zurück. Doch es gab Tage an denen sie die Wohnung nur verließen – immer wieder und ohne wieder zu kehren. Vielleicht gab es in diesem Haus mehr Eingänge als gedacht.
Es lebten noch mehr Menschen hier, aber was könnte man über sie erzählen, wenn es selbst über die einigen wenigen, die man hin und wieder sieht, kaum etwas zu sagen gibt. Jeder von uns hier lebt in einer eigenen quadratischen Welt aus Wänden mit einigen Fenstern zum raus schauen. Das ist nichts für Jedermann, daher gehen viele nach nicht allzu langer Zeit, um woanders zu wohnen. Dann dauert es nur kurz bis eine neue Gestalt vor dem Fenster auftaucht.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

du hast die vögel auf dem vordach vergessen ^_^

BSarna hat gesagt…

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