Dienstag, 28. Februar 2012

Solare Vergessenheit (5)


Jan wachte auf dem Boden auf. Er vernahm das ruhige Surren der Computer und Bildschirme und dann spürte er Schwerkraft. Das Schiff drehte sich wieder. Honda lag vor dem Zugang zu den Verbindungskorridoren. Er bewegte sich nicht.
Jan setzte sich vorsichtig auf und blickte sich um. Rebekka war nicht da.
„Honda?“, fragte Jan. Er stand auf und ging zu dem Mann hinüber. Diser machte die Augen auf.
„Jan?“
Jan kniete sich neben ihn.
„Bist du in Ordnung, Honda?“
Honda setze sich sich und sah an sich herunter.
„Ich denke schon“, sagte er. „Wo ist Rebekka?“
„Ich weis es auch nicht, vorhin war sie doch hier.“
Die beiden Männer schauten in den Flur hinaus. Er führte nach links und nach rechts. Links waren die Schlafräume und der Aufenthaltsraum und rechts die Laboratorien. Die Schleuse zu den Schlafräumen stand offen.
„Glaubst du, sie ist ins Bett gegangen?“, fragte Honda.
Jan ging in den Flur hinaus.
„Rebekka?“, rief er.
Ein Husten kam zur Antwort.
„Wo bin ich“, fragte Honda überrascht.
Jan zuckte mit den Schultern. Er konnte sich jetzt erst einmal nicht um die Vergesslichkeit kümmern, die hier jeden zu überkommen schien. Er folgte dem Flur.
„Rebekka?“
Wieder ein Husten.
>>Achtung!<< Der Bordcomputer schien auch verrückt zu spielen.
>>Achtung! Voraussichtliche Strahlentreffer in Minus 33 Minuten<<
„Rebekka?“ Jan betrat die Schlafräume. Die Frau lag im Bett unter der Bettdecke und schaute ihn an. Sie schien nicht gut drauf zu sein.
„Ich bin krank. Ich kann nicht zur Schule.“

GIMP Sektor

Das Raumschiff ist aus dem Spiel X³ Terran Conflict

Freitag, 10. Februar 2012

Lose


Als ich heute Morgen aus dem Bett kam
galt mein erster Gedanke dem Fleisch im Kühlfach
ich machte mir einen billigen Kaffee, der trotzdem
wie Kaffee schmeckte.
an der Heizung vor dem Fenster
verbrannte ich mir beinahe meine Knie
und machte dann das Fenster weit auf,
um zu rauchen.
Lustlosigkeit überkam mich, wie jeden Tag,
aufs Kochen verging mir auch die Lust,
ohnehin war mir ein Döner gerade lieber.
Fünf Minuten vor der Arbeit sah ich auf die Uhr
und beeilte mich in den Wagen zu kommen,
schließlich ging aber alles gut und ich saß sogar
noch frühzeitig an meinem Platz.
Nach einer Stunde,
in der ich mich mit wichtigen Dingen beschäftigte,
die mir vollkommen unwichtig waren,
verfiel ich in einen Tag-Traum.
Noch heute Abend könnte ich vielleicht nach Berlin fliegen,
zwei Nächte lang mehrere Frauen beschäftigen
und Sonntag Abend wieder zurück nach Düsseldorf – herrlich!
Kurz vor Feierabend überkam mich Vorfreude
auf die folgenden Tagen,
so, verschlang ich, auf dem Weg
und auf die Schnelle ein edles Steak im Rino,
spendierte dem Obdachlosen am Klo-Eingang einen Euro,
um die Welt ein wenig zu verbessern
und nahm mein Flug ins Vergnügen...