Sonntag, 20. März 2011

Kaffee

Kaffee im Becher - oh, Kaffee im Becher
von Tschibo - oh Kaffee!
Kaffee, Kaffee, Kaffee... ich will einen Becher Kaffee!
Ich hatte mal Feierabend und es wurde dunkel
da dachte ich an Kaffee, oh Kaffee - ich wollte einen Becher Kaffee!
So setzte ich mich in den Waschsalon am Eck
gegenüber der Schienen, nahe dem Rathausplatz
denn da gab es Kaffee, oh Kaffee, ein Becher voll Kaffee!
Aber an diesen Abend gab es dort keine Becher, denn sie waren alle...
Ich ging weiter. Oh, Kaffee!

Mittwoch, 16. März 2011

Waldhütten


Schwarze Blüte

Und da betrat er die Korridore, als hinter ihm die Erde zu faulen begann. Die Nacht brach herein und stürzte den Tag als sei es für immer. Zu seiner Rechten spiegelte sich der Mond in einem großen Becher Kaffee der zu frieren begann. Verendete Fliegen klebten am Rand wie feuchte Erde und in der Masse boten sie weißen Larven Nahrung. Und als er die nächsten Schritte tat, das Freie verließ, schloss sich das Tor hinter ihm. Er stand in Düsternis und atmete ruhig. Mit jedem seiner Atemzüge drang der Gestank faulender Haut in seine Nase und seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit im Korridor.

Da lag ein Mensch auf dem feuchten Stein und Zement. Und es war doch kein Mensch mehr. Nicht vom Geist und nicht vom Körper her. Totes Fleisch nur ohne Form. Dämonen rissen Hände auseinander, schnitten ihre Namen in die Haut, skalpierten und bohrten Löcher in den Schädel. Und im offenen Bauch, vollständig ausgehöhlt, lag ein Wandspiegel in dem man sein Spiegelbild betrachten konnte.
Das Gesicht das dort zu ihm hinauf sah – es schien nicht zu leben, weniger noch, als der menschliche Kadaver dort auf dem Boden, war er doch voller Blut und hergerichtet. Das Gesicht aber war weiß wie Schnee es nur sein konnte und die Haare schwarz wie der Ausdruck in den Augen. Sie starrten voller Hass und mordlüstern – dämonisch!

Und als der Korridor sich auftat zu einer Kammer, ging er in die Knie und atmete schwer. Eine Kerze flammte auf, die dort auf einem alten Schädel eines Ochsen stand, auf einem Stuhl mit einem kaputten Bein. Dahinter stand ein schreckliches Wesen, das hatte Haare bis zum Boden, schwarz wie verrottendes Fleisch, Löcher, wo Augen hätten sein sollen, aus denen schwarzes Blut quoll. Die Züge im Gesicht glichen einem nackten Vogelkopf ohne Schnabel, da an seiner Stelle ein Schlund kam der in eine unendliche Tiefe blicken ließ. Der Körper war umhüllt von einem Gewand aus genähten Skalps aller Art.

„Und nun bist du so nah“, sprach das Wesen. „So zielstrebig warst du. Unaufhaltsam in deiner Gier nach dem lebenden Tod. Und nun bist du so nah.“
„Wer bist du?“, fragte er.
„Erkennst du wirklich nicht? Du bist doch so nah und dennoch erkennst du nicht?!“, rief das Wesen laut mit gurgelnder Stimme. „Dann hast du es verdient hier zu sein, du hast es wahrlich verdient!“
„Ich verstehe nicht“, sagte er.
„Weil du verloren bist. Du weißt nicht mehr wer du bist, du hast dich vergessen“, sprach das Wesen und senkte den Kopf. „Ich bin tot“, sagten sie.

Und ob er den Spiegel hinter dem Stuhl so spät erst sah, beim sterben vielleicht, brachte er doch die Kraft auf, sich zu drehen und auf seinen toten Beinstümpfen sich zurück in den Korridor zu werfen und vielleicht entkam er – vielleicht.

Sonntag, 13. März 2011

Hallo, das bin mal wieder ich...




Der richtige Weg

Die Drei (1)

Die Sonne versank im Wasser am Horizont des Ozeans. Drei Jugendlichen sahen über ihr kleines Lagerfeuer hinweg zum glühenden Himmel und sagten nichts.
Da, am Ende der Welt, brannte es so sehr, dass die Atmosphäre Feuer gefangen hatte, um in allen warmen Farben zu verbrennen. Die See brachte warme Wellen an den Strand. Um sie herum war es dunkel und es knisterte.
Daniel nahm einen Schluck aus der Flasche und reichte sie weiter an Julia. Sie nippte kurz dran stellte sie neben Alex ab und griff nach den Zigaretten im Sand. Alex trank auch einen Schluck. Er nahm noch einen Schluck und dann wieder einen. Sie stand auf und entfernte sich einige Schritte von den anderen Zwei. Julia sah ihm nach. Sie hatte sich eine angezündet und gab die Packung Daniel. Er hielt sie eine Weile fest, dann entschied er sich sie wieder in den Sand zu werfen. Er stand auch auf und stellte sich neben Alex und beide hinterließen gelbe Spuren im weißen Sand. Julia grinste.
Alex schlenderte zum Wasser. Daniel folgte ihr. Auch Julia stand jetzt auf und ging den beiden hinterher. Die Atmosphäre brannte nicht mehr, sie war verbrannt und schwarz. Der Himmel war voller Sterne. Alex legte seinen Kopf in den Nacken und schaute in den Weltraum. Daniel gab ihr einen leichten Stoß.
„Was siehst du?“, fragte er.
„Ich sehe, das es alles gibt, was man sich vorstellen kann.“
Julia zuckte mit den Schultern.
„Ich sehe nur Sterne.“
Alex blickte hinter sich. Lalande lag weit hinter den Dünen, doch das Licht der kleinen Stadt war trotzdem zu sehen.
„Sollen wir langsam zurück?“, fragte Daniel.
Julia nickte aber Alex zog seine Schuhe aus und ging ins Wasser. Daniel schaute ihr überrascht in die Augen, als er sich zu ihnen umgedreht hatte.
„Das Wasser ist warm“, sagte sie.
Julia lachte. Sie warf ihre Sandalen ab und ging auch ins Wasser.
„So warm ist es gar nicht“, rief sie.
„Du musst es dir vorstellen“, sagte Alex.

Samstag, 5. März 2011

Seelendiebon

Bei Nacht im Wald, im Dunkel musst du gehen. Suchen, finden den einen Ort im Schatten, hinter Stamm und Laub - da wirst du ihn sehen. Er wird mit deiner Seele spielen. Verführen, entführen wird er sie in sein Reich in der Erde - mit halbem Leben, erstarrt und kalt wirst du ihm hinterher schielen. Hast du jedoch den Willen, die Kraft und Schlauheit in dir - überlisten, täuschen kannst du ihn vielleicht und hilfst nebenbei auch ihr. Mit Dank und Gold und Silber entlohnt du wirst. Errettest, befreist du deine arme Seele aus dem Erden-Käfig und vor ihm - damit du dich nie mehr verirrst.